Rossini-Festival 2019: Tancredi 3

Rossini
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Rossini
  • 25.07.2019
  • 11:15 Uhr - 14:15 Uhr
  • Königl. Kurtheater

Tancredi (Venedig/Ferrara 1813)
Tancredi ist nicht eine der meistgespielten, aber eine bei Kennern äußerst beliebte Oper des Maestro.
Mit diesem bezaubernden elegischen Werk wurde Rossini 1813 auf einen Schlag auch im Ausland
berühmt. Wenige Monate nach der venezianischen Premiere folgte durch den Komponisten eine
Überarbeitung mit tragischem Ende für Ferrara und kurze Zeit darauf eine weitere für Mailand. Es gibt
also drei authentische Fassungen des Stücks.
Mit dem Erscheinen der kritischen Ausgabe, welche die Aufführung aller drei Fassungen ermöglicht,
hat sich eine eigenartige Tradition herausgebildet: Jeder nimmt sich aus den verschiedenen Fassungen
heraus, was er mag. Es werden beide Schlüsse gleichzeitig oder wechselnde Arien und Esembles
gespielt. Als wäre Tancredi eine Sammlung bunter Legosteine, aus denen man sich einige nach
Geschmack zusammenfügen kann. Man sollte sich aber klar machen, dass es so bei Rossini nicht
funktioniert. Rossini ist ein ausgefuchster Musikdramatiker. Er passt den gesamten musikdramatischen
Ablauf an, wenn er eine Nummer austauscht. Die Nummern sind in der Regel nicht identisch in
ihrem Stimmungsgehalt und so ändert sich der Gesamteindruck, wenn ein Teil sich ändert.
Es scheint so, als würden wir eine Novität unternehmen: Zum ersten Mal soll eine integrale
Aufnahme der tragischen Fassung von Ferrara versucht werden, in welcher Tancredi vor den Augen
seiner Amenaide stirbt. Wir wollen Rossini so spielen, wie er es selbst angegeben hat. So schlicht lässt
sich das Projekt beschreiben. Zudem wollen wir den Tancredi im winzigen Kurtheater sehr genau auf
die Personen inszenieren: ein Kammerspiel, keine große Oper… Auch das verspricht ungewöhnliche
Lösungen. Dabei greift die Regie auf die Vorlage des Librettos zurück, um die schmerzhaften Lücken
in der Motivation vieler Handlungen zu überbrücken.
Tancredi Diana Haller (1. Preis International Belcanto Prize 2009)
Amenaide Elisa Balbo
Argirio Patrick Kabongo
Orbazzano Ugo Guagliardo
Isaura Antonella Colaianni
Ruggiero Diletta Scandiuzzi
Gorecki Chamber Choir Krakow Passionart Orchestra Krakow
Maestro al fortepiano Michele D`Elia
Dirigent Antonino Fogliani
Inszenierung u. Bühnenbild Jochen Schönleber
Mitarbeit Ivana Vucovic
Kostüme Claudia Möbius
Es gibt nur noch Restkarten für die Aufführung am 25.7. 11.15 Uhr